Verbundenheit: die leise Kraft, die uns trägt
- Barbara Bretschneider

- vor 2 Tagen
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Aktualisiert: vor 15 Stunden
„In diesem Moment habe ich gespürt, dass ich getragen bin. Es fühlte sich auf einmal leichter an.“ Eine Klientin, die in einer sehr belastenden Lebensphase ist, erzählte mir von ihrem Treffen mit einer Freundin, die ihr einfach zugehört und sie dann in den Arm genommen hat.
Manchmal spüren wir das Verbunden sein ganz stark. Wenn wir mit Menschen zusammen sind, denen wir auf bestimmte Weise emotional oder geistig sehr nahe sind. Wir öffnen uns, und wir zeigen uns verletzlich.
Oder wir haben das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein, ein transzendentales Erlebnis.
Das haben wir oft in der Natur, in der Stille. Blätterrauschen in den Bäumen oder der Blick in den unendlichen Himmel. Oder bei Musik, die uns besonders berührt.

Manchmal fühlen wir uns jedoch getrennt, allein, abgeschnitten. Dann kann uns die Verbindung mit uns selbst helfen, die ebenso wichtig ist wie unsere Beziehungen nach außen. Sich selbst spüren, liebevoll mit sich sein und innere Klarheit finden. Das ist nicht egoistisch, es ist überlebenswichtig. Selbstverbundenheit schafft innere Stabilität und Selbstvertrauen.
Wie essenziell und kraftvoll Verbundenheit für unser Leben ist, zeigt sich besonders in Zeiten von Krisen, Verlust oder Unsicherheit.
Mehr als ein gutes Gefühl
Verbundenheit zeigt sich als tiefes Gefühl der Zugehörigkeit. Das können auch kleine Dingen und Wunder des Alltags sein. das Lächeln eines Fremden, eine vertraute Umarmung, ein stilles Mitfühlen ohne Worte oder ein Waldspaziergang, der uns erdet und daran erinnert, dass wir Teil eines Kreislaufs sind. Unerwartete schöne Begegnungen oder das Gespräch mit einem Seelenverwandten. Oder wenn wir jemandem sagen, wie wertvoll er für uns ist.
Psychologisch betrachtet aktiviert das Gefühl von Verbundenheit unser Belohnungssystem. Oxytocin – auch das „Bindungshormon“ genannt – wird ausgeschüttet und wirkt beruhigend, angstlösend, heilend.
Das heißt: Verbundenheit wirkt direkt auf Körper, Seele und Geist. Sie macht uns stark und trägt uns sicher durch das Leben.
Verbundenheit gibt uns einen sicheren Boden

Als Babys sind wir auf Bindung angewiesen. Ohne Halt, Schutz und Fürsorge könnten wir nicht überleben.
Auch als Erwachsene haben wir das Bedürfnis nach Bindung und dem Verbunden sein. Wir wünschen uns Geborgenheit und Liebe.
Das gibt uns Sicherheit - wir können Herausorderungen besser meistern. Wir wissen, dass wir aufgefangen werden, wenn wir fallen.
Das stärkt die Resilienz - Menschen mit verlässlichen liebevollen Beziehungen erholen sich schneller von Krisen.
Das ermöglicht unser Wachstum - erst wenn wir uns sicher fühlen, haben wir mehr Mut und können Neues wagen.
„Wir sind Beziehungswesen. Unser Nervensystem reguliert sich in Kontakt – im sicheren, liebevollen Miteinander.“ (Verena König, Traumatherapeutin)
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Stell' Dir einmal diese Fragen:
Mit welchen Menschen, wo oder in welchen Situationen habe ich ein Gefühl der Verbundenheit erlebt?
Mit wem oder was möchte ich wieder stärker in Verbindung treten?
Welches kleine Zeichen von Verbundenheit kann ich heute schenken – einem anderen Menschen oder mir selbst?
Wann fühle ich mich eingebettet in etwas großem Ganzen?
Beratung an WENDEPUNKTEN.


